Mittwoch, 6. Mai 2015

Locker machen

„Seebeben vor Sumatra mit einer Stärke von 8,6." Bekannt. „Die tektonische Verschiebung der Kontinentalplatten sei horizontal und nicht vertikal erfolgt." Aha, und was sagt uns das? „Dadurch würde weniger Druck erzeugt und eine mögliche Flutwelle wäre wesentlich kleiner und ungefährlicher." Ein Glück. „Allerdings gibt es eine Flutwelle, die sich derzeit auf Sumatra zubewegt." Oha! „Da ihr aber auf Koh Samui, im Schutz des Golfes von Thailand seid, seid ihr relativ sicher. Gefährlicher wäre es auf Phuket." Äääh, wir sind auf Phuket... „Oha!" Genau.

Jedenfalls brachten wir in Erfahrung, dass der Tsunami-Alarm prophylaktisch für alle Anrainerstaaten des Indischen Ozeans ausgegeben wurde und offenbar keine Katastrophe mit den Ausmaßen des Tsunamis von 2004 zu erwarten sei. Das beruhigte uns doch zumindest etwas.

Ausharren

Dennoch galt es auszuharren. Wir schauten auf die Uhr. Um 18.15h, dem von CNN Dänemark vorhergesagten Zeitpunkt des Eintreffens einer möglichen Flutwelle, standen wir alle, Touristen wie Einheimische aufgereiht am Wegesrand und starrten nervös aufs Wasser. Nichts. Soweit so gut, doch kam das nun einer Entwarnung gleich? Wir beschlossen weiter auf eine offizielle Entwarnung zu warten. In unregelmäßigen Abständen kamen sogar Pick-Ups der Polizei oder des Katastrophenschutzes vorbei.

Doch statt neuer Informationen über stockerpoint dirndl midi verteilten sie nur achselzuckend Wasser. Verdursten mussten wir also nicht. Und verhungern auch nicht, da wir von den Thais zu unserer Linken und Rechten nahrhafte Köstlichkeiten wie Chips und Erdnüsse geschenkt bekamen. Wir plauderten ein wenig und versuchten uns so gegenseitig etwas Abzulenken.

Ob denn mit einer offiziellen Entwarnung zu rechnen sei, wollte ich wissen. Ganz bestimmt, waren sich die Locals sicher. Und wie lange es wohl bis zu einer solchen dauern könnte, fragte ich weiter. Ach, das könne schon bis morgen dauern. Das wisse man nie so genau. Meine Freundin und ich sahen einander an und dachten dasselbe: Verdammt (so die jugendfreie Übersetzung).

Wir sahen uns also mit der Frage konfrontiert, ob wir es wagen sollten, unsere vermeintlich sichere Stellung zugunsten eines Bettes und einer warmen Mahlzeit aufzugeben oder doch die Nacht hier auf der Straße unter freiem Himmel zu verbringen. Für beides gab es gute Argumente. Für den Weg hinab ins Tal sprach die Tatsache, dass sich immer mehr Einheimische offenbar sicher fühlten und den Platz an exponierter Stelle über der Bucht verließen. Ein weiterer Punkt war das Gewitter, das sich in der Zwischenzeit über uns zusammengebraut hatte und das im Begriff war, sich zu entladen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.