Dienstag, 31. März 2015

Ein langer Sonntag…

Heute dann im Prinzip das selbe. Heute morgen hat mich ein Freiwilliger durch den Compound geführt und mir alles gezeigt. In diesem Compound „hausen“ etwa 20 000 Menschen. Wirklich schockierend in welcher Armut die Menschen dort leben. Die Dächer der Häuser sind undicht, was ja im Moment kein Problem ist, in der Regenzeit allerdings umso mehr. Es gibt eigentlich pro Haus nur ein Zimmer und die Wände sind aus schlechten Lehmsteinen, welche weder „Wind und Wetter“ abhalten, noch ernsthaften Schutz vor Kriminalität bieten.

Der ganze Compound funktioniert wie eine eigene Welt. Es gibt einen riesigen Markt in dem sämtliche Waren angeboten werden. Viele Menschen haben einen kleinen Garten, wo sie sich notdürftig ein paar Gemüsesorten anpflanzen. Zum Essen gibt es eigentlich nur Nshima. Wenn man Glück hat wechselt die Gemüsesorte zum Nshima manchmal. Ansonsten gibt es nicht wirklich Abwechslung in der Nahrung. Ab und zu vielleicht noch Fisch vom Markt oder Huhn. Beides würde ich jedoch glaub ich nicht anrühren, da es keinerlei Kühlmöglichkeiten gibt und das Fleisch bzw. der Fisch den ganzen Tag der Sonne ausgeliefert ist. Strom haben nur die wenigsten Häuser. Die meisten leben von einer Autobatterie, wenn überhaupt. Bildung gibt es auch nur für die wenigsten. Es gibt EINE k leineGrundschule für 20 000 Menschen, wovon wirklich viele viele Kinder sind.

Es ist wirklich sehr schwer das Leben und die Situation mit HipHop Outlet.com in solchen Compounds zu beschreiben. Josef (so hieß mein „Führer“) fragte mich ob ich nicht Fotos für Deutschland machen wolle, dies empfand und empfinde ich allerdings als sehr Respektlos gegenüber den Menschen dort, so dasss ich nur ihn und seine Wohnung kurz fotografiert habe. So zurück zur Arbeit: Nachdem ich also den Compound gezeigt bekommen habe waren wir kurz in einem Krankenhaus um Medikamente zu holen. Danach Mittagessen (Nshima, was sonst?). Danach hatte ich Pause. Diese Pause ging dummerweiße bis 16 Uhr. Es war einfach keine Arbeit für mich da. Ich hoffe wirklich das die Arbeit in Kitwe sich etwas interessanter gestaltet. Aber da bin ich ehrlich gesagt guter Dinge.

Ansonsten geht’s mir hier nach wie vor ziemlich gut. Hab jetzt endlich mein Laptop-Kabel und kann Filme gucken. Ist wirklich ein Filme-Paradies hier. Die neusten Kinofilme in guter Qualität gibt’s hier für unter 2 Euro. Auch Skype ist jetzt durchaus mal drin;)

Gestern war ich zum zweiten mal in der Kirche in Ndola. Wie gesagt der Ablauf ist der gleiche aber die instrumentale Unterstuetzung waehrend der Lieder ist wirklich ein Highlight. Es gibt keine Orgel, sondern nur ein Keyboard. Dieses wird allerdings kaum bedient, viel mehr werden gespeicherte Melodien abgespielt, welche stark an die monotonen Nintendo-Klaenge der 90-Jahre erinnern.

Bin mir sogar sicher einmal die Melodie von “Tetris” erkannt zu haben. Nach dem “normalen” englischen Gottesdienst folgt der Bemba Gottesdient. Da meine Familie mit ihrer kleinen christlichen Gemeinschaft (small christian community, scc) an der Reihe war einen Dienst in diesem Gottesdienst zu verrichten musste ich auch diesen Gottesdienst besuchen.

Samstag, 14. März 2015

Fussball schauen und Freunde besuchen

Dummerweisse dauerte dieser doppelt so lange wie der normale. Ich hab kein Wort verstanden, aber zumindest die Predigt muss wirklich en Brueller gewesen sein. Staendig gab es Szenenapplaus und es wurde viel gelacht. Erinnerte mich irgendwie an eine “Bueddenrede”. Spaetestens als ich mich vor der Kommunion in einer tanzenden Pollonaise Richtung Altar wiederfand und die zwei Jungs vor mir einen Kasten Cola nach vorne trugen war ich mir dann wirklich nicht mehr ganz sicher ob ich nicht wirklich auf einer Karnevalsveranstaltung gelandet war. Fuer mich war der Gottesdienst teilweise wirklich sehr ungewohnt und seltsam, was aber sicherlich auch daran lag, dass ich keinen Ton verstanden habe.

- Ist halt eben manchmal doch etwas ganz anderes hier. Der Glaube wird ganz anders gelebt, was allerdings keinesfalls negativ zu betrachten ist, auch wenn ich mir waehrend des Gottesdienstes etwas fehl am Platz vor kam und alles nicht richtig einzuordnen wusste.

Nach dem Mittagessen hatte ich frei. Da der BVB ein Spiel hatte und hier wirklich ueberall Fussbal laeuft beschloss ich eine Kneipe zu suchen in der sie das Spiel uebertragen. Leider kam ueberall nur die Premiere League. Die sind alle totale “Fans” der grossen englischen Clubs hier. Ich finds sehr schade, da Fankultur und vernuenftiges Wirtschaften hier ueberhaupt keine Rolle spielen, sondern einfach nur gutes Aussehen und tolle “Tricks”. Naja nachdem ich jedenfalls etwa 3 Stunden bei praller Sonne erfolglos durch die Stadt gelaufen war beschloss ich zurueck zu fahren und im nahegelegenen Internet-Cafe den Live-Ticker zu verfolgen.

Satz mit “X” und Dirndl Gutschein. Das Cafe war voll. In der Stadt war ich bereits in zwei verschiedenen Internet-Cafes gewesen, welche ebenfalls voll waren. Da noch ungefaehr 4 Leute vor mir dran waren beschloss ich sehr enttaeuscht heimzugehen. Kurzer Abstecher in eine kleine Eckkneipe, nur um zu schauen wie es bei Liverpool (mal wieder Premiere League) steht und dann ab nach Hause. Dann das Wunder!!

In der Kneipe gab es zwei Fernseher und auf einem fiehl grade das 1:0 fuer den BVB!!!! Bin natuerlich hab ich mich riessig gefreut und hab mir erstmal en schoenes kuehles Mosi bestellt. Am Ende warns dann paar mehr Mosis und ein wunderbarer Auswaertssieg fuer den BVB:) -Da hatten sich die zwei Stunden Bemba-Kirche doch gelohnt. Thanks to God.

Heute war ich zum ersten mal in Kitwe, der Stadt in der ich ab Oktober wohnen und arbeiten werde. Hier haben wir verschiedene Einrichtungen gesehen. War mal wieder wirklich interessant und es erstaunt mich doch sehr wie viele gute Einrichtungen wie zum Beispiel Kindergaerten oder Waisenhaeuser das Bistum Ndola mit Unterstuetzung des Bistums Limburg hier unterhaehlt. Haette ich wirklich vorher nie gedacht und es bewirkt wirklich was!! Achja und SMS an die neue Nummer kommen groesstenteils auch nicht an… werde mal versuchen das Problem die Tage zu beheben.

Freitag, 6. März 2015

Vor der Ostküste Queenslands

Vor der Ostküste Queenslands tauchen sie aber noch in so großer Zahl auf, dass die Veranstalter zur Walsaison eine vollmundige Garantie aussprechen, dass man Wale zu sehen bekommt. Wenn nicht, dann darf man am Folgetag erneut zu einem Trip aufbrechen. Gratis.

Ausfahrt aus dem Hafen von Hervey Bay zur Walbeobachtung. Und es sollte nicht lange dauern, bis wir die ersten Buckelwale sichteten. Zwar lassen sich die Wale auch von bestimmten Aussichtspunkten entlang der Küste beobachten, doch wir wollten sie aus der Nähe sehen. Und wir sollten nicht enttäuscht werden.

Früh bestiegen wir das Boot, das uns den Walen näher bringen sollte, als wir erwarteten. Es dauerte dann auch keine volle Stunde, bis uns der Skipper zurief, ein anderes Schiff habe bereits Wale gesichtet und auch wir würden nun Kurs auf die entsprechende Stelle nehmen. Wenig später war es dann soweit:

Nur aus dem Augenwinkel sah ich in der Ferne die Fontäne eines Wals. Und schon war sie auch wieder weg. Doch nur einige Sekunden später stieg der gewaltige Leib eines Buckelwals aus den Fluten und schraubte sich zu einem eleganten Sprung in die Luft, um unter großem Getöse wieder auf der Wasseroberfläche aufzuschlagen.

Viel zu gebannt, um den Auslöser der Kamera zu betätigen, blickte ich auf dieses Schauspiel. Ebenso wie alle anderen an Bord. Es herrschte völlige Stille an Deck. Bis sämtliche Anwesenden plötzlich in spontanen Jubel ausbrachen. Als der Wal zum nächsten Sprung ansetzte, waren wir bereit.

Es galt einen Glücksschuss und Informationnen zu den manon baptiste erfahrungen und Mode Tipps zu ergattern, wusste man doch nicht, wann, wo und ob er überhaupt noch einmal zum Sprung ansetzen würde. Es war ein einmaliges Erlebnis und der Trip hatte sich in unseren Augen bereits jetzt gelohnt.

Dieser Wal sollte nicht der einzige bleiben, den wir zu sehen bekamen. Im Gegenteil. Wenig später folgten wir einer Gruppe von drei Buckelwalen. Zwar schienen diese etwas fauler zu sein, als der erste Säuger des Tages, doch nicht minder verspielt.

Sie kamen bis auf einen halben Meter an unser Boot heran, ließen sich von akustischen Signalen oder Winken unsererseits dazu animieren, einmal „Hallo" zu sagen. Sie folgten dem Boot, tauchten unter ihm hindurch und vollführten ihre Kunststücke im Wasser.